Für den Webseiten-Text danken wir
Thomas Reinhold
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Einige Stammtisch-Mitglieder haben mehrere Fahrzeuge, die
teilweise auch noch im harten Alltagseinsatz gefahren werden
(also keine Schönwetterfahrer). Der Großteil unserer Fahrzeuge ist
serienmäßig (oder sieht zumindest so aus).
Tuning-Fans aus der breiter-tiefer-lauter Fraktion dürften sich deshalb bei
uns nicht allzu wohl fühlen.
Während der Großteil der Stammtischler ihre Fahrzeuge schon seit vielen
Jahren haben, wollen einige andere vermutlich aufholen, was sie in ihrem
Leben versäumt haben und tauschen deshalb halbjährlich ihren Fuhrpark durch.
Wenn sich diese Leute dann auch nur noch sporadisch bei uns sehen lassen,
ist es natürlich schwer, den Überblick zu behalten. Deshalb ist es für uns
nahezu unmöglich, eine genaue Auflistung unserer Fahrzeuge zu erstellen.
Die Palette der Fahrzeuge reicht von restaurierten Prachtstücken in
hervorragendem Zustand bis hin zu alten gebrauchten Kisten, die mit List und
Tücke durch den TÜV gebracht werden und so aussehen, als ob ein leer
gefahrener Tank an wirtschaftlichen Totalschaden grenzt.
Natürlich gibt es auch jede Menge Fahrzeuge, die recht ordentlich sind. Die
Highlights setzen zur Zeit ein traumhaft schönes BMW 2002 Cabrio (ein
weiteres 2002 Cabrio wird gerade restauriert) und ein hervorragender 2002
Targa. Besonders interessant ist auch ein BMW 1602 im originalen
Auslieferungszustand mit nur sehr geringen Gebrauchsspuren.
Hin und wieder,
nach wochenlang stabiler Hochdruckwetterlage, läßt sich ein BMW 1800 “Neue
Klasse" blicken und ganz selten gibt sich ein BMW 3200 CS (das Achtzylinder
“Bertone-Coupé³) die Ehre. Die Kontrapunkte setzen ein ramponierter
02-Kombi, der mit verbeulter Seitenwand und durchgerosteten Türen durch die
Gegend streicht und ein etwas heruntergekommener E21, von seinem Besitzer
liebevoll-abschätzig “Schweine-Dreier" genannt, der jeden Winter stoisch
seine Runden dreht.
“02er-Fans basteln selbst
oder vertrauen einer Werkstatt, die im Winter nicht geheizt ist." lästerte
schon 1989 Achim Schwarze (“Das standesgemäße Extra für BMW-Fahrer"/Eichborn
Verlag). Und daran hat sich im Prinzip nichts geändert. Lag es früher
meistens am mangelndem Geld, ist es heute eher die Technik, die eigentlich
so einfach ist, das es schon wieder kompliziert wird. Früher wurde der Motor
nach Gehör eingestellt und der Wagen konnte an jeder Tankstelle mit einem
Schraubendreher wieder flott gemacht werden. Heute
dagegen haben Fachwerkstätten manchmal schon Schwierigkeiten, die Motorhaube
zu öffnen
(Jawoll Jungs, sie geht verkehrtrum auf). Und hervorragend ausgebildete,
hochmotivierte Mechatroniker verzweifeln bei dem Versuch, den Fehlerspeicher
auszulesen oder eine Schnittstelle für ihren Laptop zu finden. Das Entlüften
der Bremsen kann manchmal etwas länger dauern, weil irgendwie viel zu viele
Bremsschläuche eingebaut wurden und wer mit stotterndem Motor vorfährt und
darum bittet, die Doppelvergaser einzustellen, wird vermutlich erst recht
Probleme bekommen. Im Prinzip muss sich der Besitzer daneben stellen und den
Monteuren sagen, was sie eigentlich machen sollen, da kann man es auch
gleich selber in die Hand nehmen. Also helfen wir uns eben untereinander.
Einige Stammtisch-Mitglieder sind beruflich “vom Fach", andere haben schon
mehrmals ihr Auto komplett zerlegt und wieder zusammengesetzt.
Deshalb ist jede Menge Kompetenz vorhanden.
Wer ein Problem mit seinem Fahrzeug hat, fragt beim nächsten Stammtisch nach
und holt sich dann von fünf Leuten acht verschiedenen Meinungen ein.
Eigentlich ist auch immer irgend etwas kaputt oder läuft nicht richtig oder
muss irgendwann einmal gemacht werden (spätestens zur nächsten Saison).
Manchmal stellt sich schon die Frage, was die Verantwortlichen bei BMW wohl
geritten haben mag, Autos in die Welt zu setzen, die nach kaum 20 Jahren und
zwei- bis dreihunderttausend Kilometern auf der Uhr stückweise auseinander
fallen.
Um die Fahrbereitschaft zu sichern, findet bei
jedem Stammtisch ein reger Tauschhandel statt, wobei alle möglichen Teile
gegen alle möglichen anderen
Teile oder kleine buntbedruckte Zettel ausgetauscht werden. Kleinteile
werden im Lokal unter die Leute gebracht aber der Wirt würde wohl
einschreiten, wenn wir größere Brocken anschleppen und so werden mitunter zu
vorgerückter Stunde auf dem dunklen Parkplatz ganze Kofferraumladungen
umgeschlagen. Eigentliche erstaunlich, das die Anwohner ob dieses
verdächtigen Treibens noch nie die Polizei alarmiert haben.
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